5 Wochen USA im Frühling 2009

USA/Frühling 2009

 

Meine 5-wöchige (Arbeits-) Tour durch die USA (Alabama, Kalifornien, Florida) neigt sich bereits wieder dem Ende entgegen. Hier ein paar Eindrücke/Einblicke: Beginnen wir mit dem Foto von Tennisprofi Daniel Köllerer. Für Dani Köllerer war Indian Wells ein spezielles Turnier -- er erreichte via Qualifikation die 3. Runde und bedrängte dort Andy Roddick. Dadurch stiess er in der Weltrangliste erstmals unter die besten 100 vor.

 

Bekannt ist der Österreicher aber durch seine Spielweise. Er ist der Tennis-Psycho schlechthin. Er läuft auf dem Platz Amok, Ballkinder und Linienrichter befinden sich in permanenter Gefahr. Köllerers Ziel ist es, mit Einlagen den Gegner aus der Ruhe zu bringen und zu provozieren. Das gelang ihm gegen den Schweizer Marco Chiudinelli (der selbst auch ein Flegel ist) perfekt. Je nach Betrachtungsweise war die Partie zwischen Köllerer und Chiudinelli unterste Schublade oder beste Unterhaltung. Worte wie Spinner und Vollidiot waren zu hören. Es wurde beidseitig gestöhnt in extremis, nur um den Gegner zu stören. Das Shakehands am Ende blieb aus.

 

Köllerer sass 2008 eine sechsmonatige Sperre auf der ATP-Tour ab. 200 Profikollegen reichten eine Petition ein, den Österreicher weiter zu sperren. Köllerer spielte auch bei Lido Luzern Interclub. Einmal gab Lido in Genf nach den Einzeln auf, nur um zu verhindern, dass es wegen Köllerer noch zu Schlägereien kommt.

 

Nichts destotrotz: beim Gespräch mit mir war Köllerer äusserst freundlich und nett; abseits des Platzes ist eben nicht mehr auf dem Platz.

 

Etwas vom beeindruckendsten, was ich je sah, war die Gegend, in der vor über 100 Jahren die Indianer hausten (siehe Bilder unten). Ich sah dort erstmals eine richtige Oase. Indian Wells gilt ja als Oase. Allerdings ist das eine künstliche Oase. Der Colorado River war umgeleitet worden, Milliarden von Dollar mussten investiert werden, um die Region Palm Springs/Indian Wells bewohnbar zu machen.

 

Aber diese Oase im Indianerreservat war real. Mitten in der Stein- und Sandwüste floss da ein kleines Bächlein, und am Rande dieses Wassers wucherten Orangenbäume, Zitronenbäume, Palmen. Ich war derart beeindruckt, dass ich barfuss in meinen Kroks trotz Warnschilder (Klapperschlagen, Berglöwen) acht Meilen dem Bach entlang spazierte. Es war traumhaft schön. Ich hätte einst gerne in diesem (Navajo-) Indianerstamm gelebt. Und alle, die mich richtig kennen, wissen ohnehin, dass ich im Wilden Westen auf Seite der Indianer und nicht jener der Soldaten oder Weissen gestanden wäre...

Kommentar schreiben

Kommentare: 0